Als St. Paulianer hat man ja so seine Geister, die in irgendeiner Form sich immer wieder in die Gedanken schleichen.
„Adios Hürzi“ – auch Thema in unserem St. Pauli Podcast:
Im Frühjahr 2024 ist es der Geist von Stani, der mich heimsuchen will. 2010 entschied sich der inzwischen Tomaten sortierende Kulttrainer des FCSP zu einem Karriereschritt und zu einer emotionalen wie bizarren Erklärung, warum er Mannschaft und Verein verlassen will.
Seitdem spricht man beim FC St. Pauli von „dem Einen oder Anderen“, wenn man wissend Schwurbeln will.
Stani hat vor 14 Jahren seine Karriere über die Geschicke des Vereins gestellt, in einer Phase, die kritisch war. Neben all den Unterschieden, ist dies die Gemeinsamkeit zu heute, der Trigger, der den alten Klabautermann aus seiner Kiste lockt.
Unruhe in der Crunchtime der Saison
Seit Wochen blockieren sich Bornemann und Hürzeler in einer Art Verhandlungspatt; wenn die Meldungen stimmen, will Hürzi zwar weitermachen, aber zu 100% unverbindlich. Ohne Committment geht es aber nicht, sagt Bornemann zu Recht.
Markus (mit K) aus unserem Podcastteam sieht da kein Problem: „Dann einigt man sich eben nicht und geht ab Sommer seiner Wege“. Eine Haltung, die auch Oke vor einigen Wochen einnahm.
Und so wäre es wohl auch gekommen, wenn die Agentur „Roof“ von FH nicht plötzlich Muffen bekommen hätte, das meldet zumindest der NDR.
Jetzt soll aus der „Ausstiegsklausel“ eine Art „Topklubvorbehalt“ werden. Es wird langsam nervig, denn die Boys in Brown befinden sich in einer kritischen Phase des Langstreckenrennens um den Aufstieg. Hürzeler selbst verglich diesen Moment als „Kilometer 33 bei einem Marathon“.
Was ich daran erbärmlich finde? Wenn Stuttgart oder Wolfsburg (oder Brighton oder Hove) Hürzi wollen, dann sind die 3-4 Mio. Ablöse doch n Witz — und nur billiger Lohn für den Mut des FC, es mit dem grünohrigen Talent versucht zu haben.
„Ausstiegsklauseln für bestimmte Vereine?“. Ist das nu das Ergebnis des Rumgeeire? Man will den Vorteil des Handgelds ausgerechnet bei Stuttgart und Brighton ziehen, bei Bochum oder Galatasaray aber nicht? Ich kann mir das Hickhack nur noch mit Gier des „Einen oder Anderen“ erklären. Und das beschädigt Hürzi mehr, als er annimmt.
Am Ende ist er doch noch das „Baby“, das den Legoturm lieber kaputt macht, als ihn zu teilen? — das wäre irgendwie bitter, denn so war der Spitzname nie gemeint.