“I’ve got no roots, but my home was never on the ground”… geht mir als Ohrwurm gerade im Kopf rum. Warum ich dabei an den FC St. Pauli denken muss ist mir auch nicht ganz klar.
Eine Grundberührung ist Seglers Albtraum und den Boys in Brown gerade in Stuttgart passiert. Passiert und ist im Fußball als iterativer Sport weniger schlimm, als auf See. (hej, was sind das für Headlines gerade: “FC St. Pauli verpasst den Sprung an die Tabellenspitze” – der 1. Bundesliga!)

Was für die erste Garde ein Ausrutscher war, ist allerdings – ein wenig unbemerkt – für unsere U23 Alltag: Verlieren. Die Amateure des FC St. Pauli stehen nach der Personalrochade aktuell ziemlich unter Druck, nicht abzusteigen. Ich will mir eine Regionalliga ohne FCSP einfach nicht vorstellen. Ist schon schwer genug, das Niveau im Nachwuchs auf Bundesliga Niveau zu bringen – in der Oberliga HH wird das unmöglich.
Erstligareif finde ich dagegen die Aktion von Ultrà Sankt Pauli, die mit einem Likud-kritischen Banner am letzten Heimspielwochenende ein starkes Statement setzten und diese Woche im Blog noch einen drauf. Full ack. zu eurer Haltung.

Beim Heimspiel gegen Augsburg haben wir uns entschieden, die Tapete mit der Aufschrift „Netanjahu, fascist! Stop killing civilians in Palestine“ zu zeigen. Wir haben uns mit diesem Schritt Zeit gelassen, weil wir … identitär aufgeladene Grabenkämpfe in unserem Stadion verhindern wollen. Hinter diesem Wunsch stehen wir noch immer – wir wollen unsere Fanszene als Gemeinschaft erhalten und nicht von Spaltung bedroht sehen. Dennoch erschien uns ein weiteres Schweigen zum unfassbaren Leid der Zivilbevölkerung als nicht mehr tragbar. Wir haben uns für unser Vorgehen entschieden, da es den verschiedenen Positionen möglichst gerecht wird und mit dem Fokus auf die faschistisch-rassistische Regierung in Israel und das Leiden der Zivilbevölkerung in Palästina etwas schafft, auf das sich alle einigen können sollten, die sich mit unseren Werten identifizieren.
Stark. Auch wenn ich mir ein herzliches FCK HMS dazu gewünscht hätte.
Fast. Ein Satz oder auch nur ein Wort auf dem Spruchband zur Hamas und zum Iran wären hilfreich gewesen, wenn es denn tatsächlich und grundsätzlich um das Leid von Menschen gehen würde. Das lässt sich in dem Fall nicht trennen. (ochMensch)
Gegen Leverkusen werde ich nach meiner krankheitsbedingten Auszeit wieder im Stadion sein (freu!) und nach Willis Rückkehr aus dem Urlaub gibts auch wieder einen Popcast.
Wo man mich sicher nicht findet: bei der Genossenschaftssause, für die man den Gegenwert eines Reeperbahn Festival Ticket hinblättern soll. Sagt mal, haltet ihr uns für doof, oder seid ihr einfach nur gierig? Oder, um es mit Punksaulis Worten zu sagen:
50€ für eine Veranstaltung, auf der ich mir Werbeveranstaltungen anderer Genossenschaften ansehen / -hören kann und ein paar Häppchen und Getränke bekomme?
Ernsthaft jetzt?
Für einen Bruchteil der 50 EUR gibts bei uns keine Häppchen, sondern stundenlange Expertise und Gelaber. Gebt Willi, Markus und mir gerne ein Bier aus 😉
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