NDR Doku: Die Derbys — mehr Fangeschichte(n) bitte

Die Premiere der ARD Dokureihe „Die Derbys“ in den Zeise Kinos in Ottensen geriet zum Klassentreffen des Hamburger Fußballs ⚽️ mit den Podcastern beider großer Vereine der Stadt.

Die Premierengäste waren bunt gemischt. Halbpromis, aktive Fußballer und Coaches, sowie Ex-Stars waren dort, sowie viele normale Fans, Fanvertreter und Medienleute.

Auf erstere setzte auch die Doku über die Derbys zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli. Helmut Schulte, Dittsche oder König Boris wurden in Szene gesetzt, erklärten das Hamburger Stadtderby — ja aber wem nu genau?

Stark wurde die Doku immer dann, wenn echte Fans, Spieler und ihre Geschichten, abseits von ran Interviews erzählt wurden. Leider kam das viel zu selten vor.

Auch der zweite Teil, in dem das intensive Derby zwischen Celtic und den Rangers aus Glasgow dokumentiert wurde, hatte diesen Mangel. Die krasse Intensität der Emotionen trug diese Episode aber deutlich weiter. Auch hier waren die starken Momente Interviews mit einem Ex-Hool bspw. oder dem Beiwohnen des Abschiedssupport am Celtic Park.

Ich weiss ja nu einigermaßen, wie Autoren und vor allem Redaktionen solche Dokus anlegen. Auch aus eigener Erfahrung. In allen Fällen wäre ein bisschen mehr Mut zu Authentizität und das einfache Geschehenlassen von sich entfaltenden Stories besser gewesen, als das klemmige Verfrachten von Dittsche in die Kiezkneipe Tankstelle zum Beispiel. Dieses Zeuge-werden von Erlebtem in den Vordergrund zu rücken, die merkwürdigen, profanen und echten Geschichten der Menschen zu erzählen, für die diese Derbys nicht nur Fussballspiele sind, in meinen Augen Aufgabe solcher Dokus.

Dies ist nur sehr eingeschränkt gelungen. Obwohl, eines habe selbst ich nicht gewußt: dass Boller am Tag vor dem ersten Derby am Millerntor umgezogen ist und 35 Kisten quasi als Warm-up schleppte. Mehr davon hätte mir gefallen.



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