Hej, der FCSP hört auf uns, frohlockt Toby in unserem Podcast nach dem Exodus des FC St. Pauli aus Twitter zu Bluesky. Und tatsächlich ging das schnell, wahrscheinlich auch weil Eilanträge zur MV bereits Druckreife erlangt hatten.
Es ist gut, dass der Verein diesen Schritt endlich geht. Auch wenn ich mir eigentlich eine eigene Fediverse Instanz gewünscht hatte.
Ist n bisschen wie Weihnachten und die Geschenke von Oma passen irgendwie, aber nicht ganz;)
Ich wiederhole meine Einladung an alle, euch einen kostenlosen Account auf stpauli.social einzurichten
Update: Der FC St. Pauli hat aus der Wahl Trumps, der zunehmenden Vershittifikation von Xitter Rechnung getragen und vielleicht auch den vielen Stimmen in der Fanschaft nachgegeben – und Twitter verlassen.
Die Diskussion um Twitter (nu ‚X‘) und den FC St. Pauli köchelt schon länger. Durch Donald Trumps Wahlsieg (und das Gebaren seines Padawan Elon Musk) nimmt sie wieder an Fahrt auf.
Seitdem Elon Musk Twitter übernahm hat sich der monetäre Wert zwar verviertelt (aus 44 Mrd. sind 10 Mrd. Börsenwert geworden), für rechte Propaganda ist der Kurznachrichtendienst aber wesentlich wertvoller. Es gibt seriöse Quellen, die X einen großen Anteil am Wahlsieg Trumps zuschreiben.
Jeder, der noch seine Sinne beisammen hat, flieht in einer weiteren Welle zu alternativen Diensten; über 40 britische NGOs, auch ganze Taylor Swift Fankohorten machen rüber – Hauptsache weg da.
Nur der FC St. Pauli, der bleibt.
„X gehört nicht nur Elon Musk, die Plattform ist Musks wichtigstes Instrument geworden, um sich und seinen radikalen Ansichten uneingeschränkt Gehör zu verschaffen. Demokraten haben dort nichts mehr zu suchen.“ M. Fehrensen, Social Media Watchblog.
Warum bleibt der FC St. Pauli bei Twitter?
Waren es in der Vergangenheit vertragliche Verpflichtungen, die den FC St. Pauli davon abhielten, den korrumpierten Dienst zu verlassen, entdeckt der Verein ausgerechnet bei diesem Thema sein aktivistisches Herz: Man könne X nicht den Rechten überlassen und müsse sich gerade deswegen dort engagieren. Das sagte der Verein ggü der Sportschau und das ist aller Ehren wert – nur sieht die Realität anders aus. Es ist zu befürchten, dass der Kampf gegen Rechts auf X eher einem Kampf gegen Windmühlen gleicht.
Robert Habeck argumentierte jüngst ähnlich und kassierte vom Recherchenetzwerk Deutschland (RND) einen auch auf unseren Verein passenden Kommentar:
Zu kritisieren ist vielmehr, dass weder Robert Habeck noch alle anderen Akteure verstanden zu haben scheinen, was X inzwischen für ein Netzwerk ist. Die Plattform ist kein herkömmlicher Kurznachrichtendienst mehr, auf dem es zwar ein bisschen hart zugeht, auf dem aber die gleichen Regeln für alle gelten. Nein: Gegen „Schreihälse“ anzuposten, um den politischen Diskurs zu retten, ist auf X ein Kampf gegen Windmühlen. Denn die Spielregeln auf der Plattform bestimmt allein der größte Schreihals überhaupt: Elon Musk.
Kampf gegen Botarmeen – ungewinnbar
Ich habe selbst einige Erfahrung im Moderieren und Bekämpfen von rechten Trollen und anderen Idioten; meine Facebook Seite hat knapp 40.000 Follower, das zieht auch systematische Trolle an; Antisemiten, einfache Nazis und verwirrte Schalker, alles dabei. In letzter Zeit wird es mehr – selbst auf Meta-eigenen Plattformen, die wenigstens noch den schlimmsten Dreck von alleine wegschaufeln.
Auf X gibt es keine funktionierende Moderation mehr. Das Mod-Team ist bald nach Musks Übernahme entlassen, die Plattform bewusst den Bots und Trollen überlassen worden; unter Führung des Obertrolls Elon.
FCSP „zwingt“ Interessierte auf X
Ein treffendes Argument lieferte unser St. POP Co-Host Toby Baier: Dadurch, dass der FC St. Pauli auf alternativen Plattformen nicht stattfindet und wichtige Informationen und Interaktionen auf Twitter/X betreibt, zwingt der Verein Menschen dazu, sich der Nazischleuder-Plattform auszusetzen. Er nannte das in unserem Podcast „unanständig“ – und das kann man so sehen, denn es gibt Alternativen – die strategisch gesehen gar keine sind – sondern die „einzige Möglichkeit“.
Gerade hat man mit dem Start der FCSP Genossenschaft bewiesen, dass ein anderer Fußball anders finanziert werden kann; man setzt auf ein basisdemokratisches Modell statt auf einen Großsponsor. Da liegt es nahe, das in der Kommunikation ebenso zu handhaben. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, dass sich der FC St. Pauli freiwillig in die Fänge von Elon Musk begibt, wenn er doch autonom sein möchte.
Auf X und anderswo: FCSP mit Moderation überfordert
Ich erinnere mich an ein Telefonat mit Patricks Vorgängerin Anne; es war ein Tag nach einem Auswärtsspiel gegen Hansa Rostock und im Verein und in der Fanschaft wurde moniert, dass der FCSP seinen Auswärtsfahrern nicht schnell und eindeutig genug zur Seite gesprungen sei – sozialmedial auf Twitter und Co.
Man sei eben ein kleines Team, das dies nicht leisten könne, war ihre Analyse. Und wenn ich die Moderation unter Facebook-Beiträgen und eine Stichprobe jüngst auf Twitter ansehe (ich hab mich da wieder eingeloggt nur deswegen, nach über einem Jahr Abstinenz 😉, dann hat sich daran nicht viel geändert.
Unwiedersprochene DruKos (Drüberkommentare) von Antisemiten und bot-ähnliches Zeckenbashing bleiben unkommentiert, unmoderiert.
Mein Fazit: der Anspruch ist hehr, die Umsetzung dürftig oder unmöglich.
Mehr Taylor Swift wagen
400.000 Swifties sind in dieser Woche alleine von X anderswo umgezogen – unter absingen schmutziger Lieder – und mit einer Sogkraft in der Community.
Dazu wäre auch der FCSP in der Lage!
Was könnte der FC St. Pauli also alternativ zu Twitter tun?
Fokus auf andere soziale Netzwerke wie Bluesky und Threads
Aufbau einer eigenen Fediverse Instanz(mein Angebot, stpauli.social als Domain zur Verfügung zu stellen besteht immer noch!)
Echter Aktivismus, aktive Moderation und Kommentieren: Ich supporte die Idee, sich den Rechten entgegen zu stellen – und wie im Podcast schon gesagt – einen erfahreneren als Patrick Gensing gibt es da nicht
Klar kommunizierter Fahrplan, wann man den Account auf Twitter stilllegt oder ihn nur noch als Bot-Account nutzt, der zum Verlassen auffordert.
PS ich habe dem Verein letzte Woche dazu eine Mail geschrieben, bisher aber keine Antwort erhalten (was sicher auch am Stress rund um den Start der Genossenschaft liegt). Sollte es eine Antwort geben, poste ich sie hier als Update.
St. Pauli und das Fediverse – eigentlich füreinander gemacht
Als Blogger bin ich seit fast 20 Jahren auf eigenem Kiel unterwegs. Rund um den FC St. Pauli seit über zehn. „Früher“ (c) war es selbstverständlich, dass die (manchmal hitzigen) Diskussionen in der digitalen Fanschaft von einer klaren Position, dem eigenen Blog aus geführt wurden. Mit dem Aufkommen von Social Media änderte sich das. Wir versanken in Silos, die amerikanischen Milliardären gehören – ich bin nicht der Einzige, den das störte.
Lange schon hege ich den Wunsch, mein Blog wieder zum Zentrum meiner stpaulianischen Kommunikation zu machen – und lustigerweise hat ausgerechnet die Übernahme von Twitter durch Elon Musk, mich (und Millionen anderer) einen großen Schritt in diese Richtung gebracht.
Seit Oktober 2022 habe ich meine Mikroblogging-Aktivitäten zuerst auf eine Mastodon-Instanz verlagert, nu betreibe ich eine eigene Instanz: @stpop@stpauli.social. Mastodon ist ein Kurznachrichten-Dienst, ein Social Network das die im so genannten Fediverse autonom Publizierenden vernetzt.
Mit einem WordPress-Plugin ist nun auch dieser Blog eine Instanz im Fediverse geworden. Ihr findet Beiträge dieses Blogs nun unter: @stpop@blog.stpauli.social
Der FC St. Pauli und das Fediverse
Inzwischen finden sich viele der bekannteren Blogs und Podcasts im Fediverse, der Millernton, der magische FC Blog; auch Institutionen rund um dem FCSP, wie die Braun-weiße Hilfe, der Fanladen oder das 1910-Museum.
Nur der FC St. Pauli selbst, der fehlt. 🙁 – was ich geradezu als tragisch empfinde. Update — inzwischen findet sich unter @fcstpauli der offizielle Vereinsaccount, der aber nix postet ;(.
Was noch fehlt: eine eigene FCSP-instanz.
@FCSP.social
Denn der Verein passt wie Arsch auf Eimer zu der Idee des Fediverse, könnte selbst Node werden. Eine eigene fcsp.social-Instanz, vielleicht sogar exklusiv für Mitglieder könnte die vereinsinterne Kommunikation auf ein neues Level heben.
Könnte. Auf Nachfrage teilte mir der Verein mit, dass er sich das mit Mastodon und Co. mal anschaut, es aber keine konkreten Pläne gibt, Player im Fediverse zu werden. Das ist eine verpasste Chance, finde ich.
Mein Vorsatz für 2023 war – wieder mehr Bloggen, auch die kurzen, emotionalen Posts, die ich früher an die Silos im Silicon Valley verloren hätte.
Borussia Dortmund x FCSP 2:1 Auswärtsniederlage, gut gespielt, leider knapp verloren
In meiner Schulzeit war es etwas ganz besonderes wenn ein anderes Kind auch „Erik“ hieß. Mein Schulfreund Eric wurde englisch geschrieben (mit C). Mein Name war die originale, schwedische Variante (mit K).
Was dann lustig wird, wenn einem auffällt, dass unser schwedischer Defensivchef Eric Smith ein Schwede ist 😉
Beim FC St. Pauli sind Eriks keine Seltenheit mehr. Neben Eric Smith findet sich noch Erik Ahlstrand in unseren Reihen, und ein anderer Eric ist aus Utrecht im Anflug, wie man hört. gerade auf dem Südkurvenvorplatz gelandet.
Eric, der mit C, hat gerade seinen Vertrag verlängert. Bis wann, daraus macht der FC St. Pauli wie immer ein Geheimnis. Ich vermute mal: 2 Jahre bis zum Ende der Saison 25/26.
Eric ist unser aller Lieblingsspieler im Podcast-Team. Klar, Jackson ist cool – und irgendwie kann Willi auch Eggestein eine Menge abgewinnen, so als Spielertyp. Aber unsere Bewunderung für die Kunst, die er zu erschaffen in der Lage ist, die gehört Eric. Dem mit C aus Schweden 😉
Die Szene im Spiel gegen die Borussia aus Dortmund war wichtig für mich. Vielleicht, weil sie alles hatte, was für mich St. Pauli ausmacht – was wir benötigen, um vielleicht, gaanz vielleicht ein weiteres Jahr in der obersten deutschen Spielklasse zu spielen.
Scott Banks wurde rechts rausgeschickt, eine Eröffnung, die gut funktioniert und gut aussieht, bis zum Strafraum, bis zu dem Moment, in den abgeschlossen, geschossen werden soll.
Scott schlägt Haken
Scott Banks dribbelt in den Strafraum und wackelt den Dortmunder Innenverteidiger aus, versucht das zumindest. Doch bevor er abschließen, flanken oder schießen kann, wird sein Versuch geblockt. Der gestandene Bundesligainnenverteidiger – Name unwichtig, die können das alle – fällt auf sowas nicht herein.
Vom Block springt der Ball vor Erics Füße – und bevor sich alles neu sortieren kann, nimmt sich der Boss ein Herz und zimmert den Ball ins linke Eck. Bämm.
Warum mir das Mut macht? – weil solche Momente Augen öffnen können. Weil die ein probates Mittel sind, Tore zu schießen oder zweite Bälle zu generieren.
Was ich mir wünsche: einen weiteren Eric für den FCSP, einen im Sturm, einen Eric-Maxim vielleicht 😉 – einen, der die zweiten und ersten Bälle zu Toren ummünzt.
FC St. Pauli – FSV Mainz 0:3 Heimniederlage Nummer zwo am Millerntor diese Saison
Summary:
Zwei „Eigentore“ von Vasilj und Eric Smith ebnen den Weg zu dieser kuriosen Niederlage. Ein guter Konter reicht Mainz dann, um den Boys den Stecker zu ziehen.
Kleinigkeiten entscheiden heute auch: der ewig fallende und meckernde Dapo, ein Mittelstürmer, der nicht stürmt und ein Kapitano, der keine Kopfbälle mehr kann
Lieb hab ich sie trotzdem
Mein Tag begann an der Ostsee. Das Deck war nass vom nächtlichen Tau, es dauerte eine Weile, bis alles soweit trocken war, dass ich die Segel abschlagen konnte.
Wie immer beim Einhandsegeln – so auch beim Einhandsegelabschlagen – dauert alles, was man zu zweit machen kann, dreimal so lange und wird nur halb so gut. Fehler zählen doppelt, womit ich schon beim Spiel war, ohne es zu wissen.
Mit Vollgas zum Millerntor
Wie jedes Heimspiel, wartete Willi vor der Polizeiwache an der Nord (ja, die die wir bezahlt haben ;). Ich war spät dran und so schickte ich ihn und Esteban schonmal in unsere zugige Ecke zur Gegengeraden, holte Bier und folgte ihnen; pünktlich zum Aufwärmen der Torhüter.
01:02:39.784 Hürzler vs. Blessin: Ein Trainervergleich
01:03:30.304 Saisonziele und Klassenerhalt
01:14:03.408 Spielerwechsel und Kaderdiskussion
01:20:14.740 Zweitliga-Überlegungen und Rivalitäten
01:22:59.528 Magdeburgs überraschender Erfolg
01:27:27.059 Auswärtsfahrt und Hurricane
01:29:54.650 Genossenschaft und Vereinsfinanzen
01:34:17.894 Freiheit und persönliche Reaktionen
Summary:
„In dieser Episode werfen wir einen tiefen Blick auf das letzte Spiel von St. Pauli gegen Mainz und die insgesamt durchwachsene Saison bis jetzt. Es wird diskutiert, wie das Team trotz magerer Ergebnisse und Verletzungen am Anfang der Saison seine Identität und Spielweise finden könnte. Ich teile meine Gedanken dazu, wie wichtig es ist, dass die Mannschaft aus den Fehlern lernt und welche Veränderungen im Spiel notwendig sind, um gegen starke Gegner erfolgreich zu sein.
Wir analysieren die Defensive und Offensive und für welche Spieler es noch Alternativen gibt, um den Druck auf das Team zu erhöhen.
Besonders spannend sind die Einblicke in die aktuelle Spielsituation und die Reaktionen der Spieler. Dabei wird Jackson Irvins Rolle als Kapitän und seine wichtige Stimme im Team hervorgehoben. Ich teile auch meine Begeisterung über die positive Unterstützung der Fans, auch wenn wir momentan keinen Zähler zuhause holen können. Empfindlichkeiten in Bezug auf verletzte Spieler, das Fehlen von Toren und die Notwendigkeit, in Auswärtsspielen Punkte zu sammeln, werden ebenfalls zur Sprache gebracht.
Im weiteren Verlauf der Episode sprechen wir über die Länderspielpause, wie diese das Team beeinflussen könnte und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben. Auch das Thema der Genossenschaft und das Engagement der Fans kommen zur Sprache, während wir uns über zukünftige Spiele und die Hoffnung auf Besserung im Saisonverlauf austauschen. Letztlich bleibt die Stimmung optimistisch und wir ziehen die wichtigen Lehren aus den aktuellen Herausforderungen, um gestärkt in die nächsten Spiele zu gehen.“
… mit nichts Geringerem als dem Ziel, den modernen Fußball zu verändern
Ich habe viel gelernt in letzter Zeit – über Genossenschaften und so. (Meinen Blogbeitrag hier habe ich x-Mal upgedatet, auch wegen der vielen Diskussionen darum).
Ich tänzel permanent zwischen „Großer Wurf; Revolution; how cool is this!“ und „Naja, viel Schuldentilgung dabei, wenig Fantasie“ hin und her.
Ich bin Fan und Skeptiker der Genossenschaft zugleich. Typisch St. Paulianer 😉
Was mich am meisten freut: das Interesse anderer Fanszenen an dem Projekt. Ich würde mir auch wünschen, dass das was wird beim FCSP und dann viral geht in der Klub-Szene – und Oke Göttlich dann in nicht allzu ferner Zukunft bei der DFL Sitzung die Genossen aus Schalke oder Freiburg am Tisch begrüßt. Das Gesicht von Watzke und Rummenigge möchte ich sehen 🙂
Sie geisterte schon eine Weile im FC St. Pauli herum: die Idee einer Genossenschaft. Zuletzt kündigte Oke auf der MV 2023 an, diese Idee im Frühjahr 2024 zur Vorschlagsreife zu bringen.
„Wir werden im ersten Halbjahr 2024 dieses Finanzierungsmodell prüfen“ – Oke Göttlich auf der FCSP JHV 23
Nun ist sie gegründet! Und seit dem 7.11. können vorgemeldete Interessenten und ab dem 10.11. alle Teil dieses Finanzexperiments werden.
Spoiler: ich werde auch zeichnen – allein schon, um Oke mit „Hej Genosse“ begrüßen zu können!
Inzwischen steht fest, was ein Genossenschaftsanteil kostet: 850 Euro.
Geplant wird mit 1,6 Anteilen je Genoss:in, es werden also bummelig 25.000 Menschen und Körperschaften gebraucht, um die 30 Millionen zu generieren, die man braucht um sich mit 54% an der Stadiongesellschaft zu beteiligen.
Kaufen tut man diese Beteiligung, so habe ich das verstanden, durch Übernahme von Bankkrediten und Darlehen.
Ausgabepreis: 850,00 EUR
750,00 Genossenschaftsanteil
68,00 EUR „Eintrittsgeld“
32,00 EUR Verwaltungspauschale
Wann kann ich FCSP eG Anteile erwerben?
Geplant ist der 19.10.
Ab dem 7.10. können Vorgemeldete zeichnen, alle anderen ab dem 10.11.24.
Warum eine Genossenschaft?
Der FC St. Pauli ist seit den Chaosjahren Anfang des Jahrhunderts zu einem finanziell gesunden Verein herangewachsen (zumindest, wenn man Corona rausrechnet). Das ordentliche Haushalten ist dem Verein als gebranntes Kind dabei so wichtig, dass manchmal die Haushaltsdisziplin vor der Finanzierung von Visionen steht.
Die jüngste Idee, mit DIIY eine eigene Ausrüstermarke zu etablieren, könnte auch daran gescheitert sein, dass der Verein einfach keinen Spielraum hat, um langfristige Projekte aus dem aktuellen Haushalt zu finanzieren. Neben einem drohenden Abstieg muss da nur eine Pandemie dazwischen kommen, um das ganze kaufmännische Gerüst unter Druck zu setzen.
Da erscheint es sinnvoll, das Bundesliga-Tagesgeschäft von den Investitionen zu trennen
Wieso eine Genossenschaft die geeignete Form darstellt?
Genossen klingt nicht nur basisdemokratisch, diese Rechtsform ist es auch: egal wieviel eine Genoss:in einzahlt, sie hat eine Stimme in der Genossenschaftsversammlung. Eine Genossenschaft ist ein Unternehmen von Gleichen unter Gleichen. Das passt sehr gut zum FC St. Pauli.
Was finanziert die St. Pauli Genossenschaft?
Am Anfang konzentriert sich die eG auf Einnahmen aus der Verpachtung des Stadions. Kurz gesagt: die Genossen kaufen 54% des Stadions und verpachten dieses an den Verein zurück.
Wie wird der Verein die Millionen verwenden? In der Bundesliga-Winterpause könnte man ja den ersehnten 15-Tore-Stürmer kaufen… fragt das HA…
Engelbracht: „Für uns steht an erster Stelle, dass wir den Verein damit fast komplett entschulden können. So wollen wir die Darlehen für das Stadion vorzeitig tilgen. Dies hat ein Volumen von rund 15 Millionen Euro. Die weiteren Gelder wollen wir verwenden, um die Corona-Darlehen zurückzuzahlen. Es ist auch für die Genossenschaft sinnvoll und wichtig, dass der Mieter des Stadions, also der Verein, wirtschaftlich und finanziell so stabil wie möglich auf beiden Beinen steht.“
Ist die FCSP Genossenschaft eine lohnende Geldanlage?
Es scheint mir, dass die FCSP eG ein Handicap hat: durch die Schuldentilgung bleibt weniger übrig, um den „anderen Fußball“ zu modellieren.
Auch scheint es als Geldanlage wenig attraktiv, was wohl nur Fans anspricht. 2% Inflationsausgleich werden angestrebt, also nicht garantiert. Es kann gut sein, dass Genossen auf eine Dividende sogar verzichten müssen.
Wenn alles glatt läuft braucht es knapp 7 Jahre, um den Ausgabeaufschlag von 100 Euro wieder reinzuholen.
Ich irre mich hoffentlich und viele sehen das anders, denn diese Idee hat das Potenzial, den Fußball zu verändern.
Was könnte die Genossenschaft noch Schönes finanzieren?
Das NLZ:
die Investition in „Steine statt Beine“ hat Tradition beim FC St. Pauli. Der Ausbau der Kollaustrasse ist ein Riesenprojekt in Zeiten steigender Zinsen und anfälliger Lieferketten; es machte absolut Sinn die Finanzierung, den Bau und das Risiko aus dem Verein und der Profiabteilung auszulagern.
Den Betrieb und den Ausbau des Millerntor-Stadions.
Unser Stadion ist nicht nur ein Schmuckstück, es fungiert auch als wichtigstes Asset einer nachhaltigen Finanzierungsidee: die braucht Sicherheiten. Ich habe scherzhaft mal ggü Vereinsvertretern bemerkt, dass das schon Chuzpe hat, den Mitgliedern ihr eigenes Stadion „nochmal zu verkaufen“; die ideelle Verknüpfung von Stadion und Genossenschaft zur Generierung von Kapitaleinlagen war mW Rettigs Idee – und wird funktionieren 😉
Nachwuchs und Spieler:innen.
Seit Ewald Lienen zum Außenminister des FCSP ernannt wurde, träume ich von einer anderen Herangehensweise an das Entwickeln und Binden von angehenden und bestehenden Profifußballern an den FC St. Pauli und Kooperationen mit internationalen Vereinen.
Grds. sehe ich die Fragen: wer sind die Genossen mit der hohen Einlage und der kleinen Stimme? Gibt’s die überhaupt?
Vor allem nachdem das Tagesgeldkonto wieder Zinsen bringt.
Den Stadionbetrieb könnte ich mir vorstellen, als nächstes. Das ist locker soviel wert, dass man 49% in die Genossenschaft legen und aus dem operativen Gewinn die Genossen bedient. Ne Art kleines Edeka 😉
Die internationale Genossenschaft cooler Vereine
Celtic, Tel Aviv, Babelsberg, Altona 93 – der FC St. Pauli und seine Fanschaft pflegt freundschaftliche Kontakte zu internationalen Vereinen. Eine Genossenschaft könnte diese auf eine Geschäftsebene heben: bei der Ausbildung, dem Transfer und der Bindung von jungen Profis.
Was Red Bull mit seinem Sponsoring-Ansatz gelang, könnte eine solche international ausgerichtete Genossenschaft weniger brutalkommerziell nachbauen.
Erfolgreich können solche Modelle sein, wie der Blick in andere Bereiche zeigt. Die als Einkaufsgenossenschaft Kieler Einzelhändler gegründete Genossenschaft gibt es noch heute, wie kennen sie als Marktführer unter dem Kürzel EDEKA.
Ich bin fest davon überzeugt, dass der FC St. Pauli – der weiter Profifußball spielen will, um die „Plattform St. Pauli“ erfolgreich zu platzieren – nicht darum herum kommt, die Politik der „schwarzen Null“ zu verlassen und Investitionen und Investoren anzuziehen.
Dass dies nicht nach dem Modell Uerdingen oder Union passieren darf, versteht sich von selbst. Eine Genossenschaft passt da viel besser.
Eine Genossenschaft ist kein Schuldentilgungstrick
Ein wenig irreführend ist die Rezeption von Okes Vorstoß in den Medien; dort wird die Ankündigung der Genossenschaft direkt mit dem Fehlbetrag des FC St. Pauli in Verbindung gebracht.
Das liegt nahe, zielt aber am Wesen der Idee vorbei. Investitionen sind kein geeignetes Mittel, um Verluste zu kompensieren; und das hat sicher beim FCSP auch keiner vor. Eher die Lehre daraus, beides aus einer Kasse wuppen zu wollen.
Update: Hoffentlich irre ich mich da nicht. Siehe oben.
Was ist eine Genossenschaft?
Eine Genossenschaft ist eine autonome Vereinigung von Personen, die sich freiwillig zusammenschließen, um ihre gemeinsamen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse und Bestrebungen durch ein gemeinsam besessenes und demokratisch kontrolliertes Unternehmen zu erfüllen[1][3][5][7][9]. Die Genossenschaftsmitglieder leisten eine Einlage, um die Genossenschaft zu unterstützen und ihre Ziele zu erreichen[2].
Es gibt verschiedene Modelle, um Fußballklubs genossenschaftlich zu organisieren. Ein Modell ist die eingetragene Genossenschaft (eG), die ähnliche Strukturen wie ein Verein aufweist und den Interessen der Mitglieder durch das genossenschaftliche Selbstverwaltungs- und Demokratieprinzip gerecht wird[6]. Dieses Modell wird als kaufmännische Fortsetzung des Idealvereins bezeichnet und könnte den Zwiespalt zwischen traditioneller Vereinskultur und den Anforderungen an moderne Sportvereine lösen[6].
Ein weiteres Modell ist die Gründung einer Genossenschaft, deren Mitglieder eine Einlage leisten. Dieses Modell wurde vorgeschlagen, um die Wettbewerbsfähigkeit von Bundesliga-Vereinen zu erhöhen, die nicht in Kapitalgesellschaften ausgegliedert wurden[2].
Es ist jedoch zu beachten, dass die Wahl der Rechtsform des Fußballclubs auch Auswirkungen auf die Finanzierungsmöglichkeiten hat. Insbesondere kleinere Vereine in der 2. und 3. Fußballbundesliga könnten Schwierigkeiten haben, die hohen Kosten, insbesondere im Personalbereich, zu decken[4].
Die Gründung einer Genossenschaft ist jedoch deutlich erleichtert und insbesondere kleinere Genossenschaften sind von bürokratischem Aufwand entlastet[8]. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Modell der Genossenschaft im deutschen Profifußball ein absolutes Novum wäre[10].
Jedes Jahr im September ist St. Pauli – vor allem die viel geschundene #Reeperbahn – so, wie es sein soll.
Es ist Zeit für das Reeperbahn Festival. Musik, Kunst und Performance – und vor allem die musizierenden, performenden Menschen prägen den Spätsommer auf dem Kiez. Ein überwältigendes Angebot, das ich euch unbedingt empfehlen will. Holt euch ein Tagesticket (Donnerstag!) und lasst euch treiben; aufladen mit Energie der letzten Sommerstunden vor nem langen Winter.
Der Sommer ist beinahe vorbei, da wandelt sich der Kiez ein weiteres Mal. Es ist Festivalzeit auf der Reeperbahn und St. Paulis Straßen werden von einer bunten Mischung aus Künstlern, Aktivisten und Musikliebhaberinnen bevölkert. Eine besondere Zeit im Jahr.
Wenn die Sonne schon am Nachmittag tief aus dem Westen herüber scheint und die Reeperbahn in goldenes Licht taucht, stehen Menschen, wie selbstverständlich um ein improvisiertes Soundsystem herum und wippen, einige tanzen. Der alte Reggae-Sänger und sein junger weißer DJ erinnern an alte Zeiten, in denen im weit entfernten Brooklyn solche Happenings an der Tagesordung waren und nebenbei ganze Musikstile aus der Taufe hoben.
Die Reeperbahn ist für fünf Tage der Nabel der (Musik)Welt
Ich nehme niemals sonst auf dem Kiez so wenig Aggression wahr, Jungesellenabschiede haben es schwer durchzukommen, durch die Crowds, die sich vor beinahe jedem Klub bilden. Es liegt eine gelassene Internationalität in der Luft, die man beinahe greifen kann.
Musik und Kunst überall, da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Ich habe mir im Programm des Reeperbahnfestivals ein paar Events und Künstler herausgesucht, die ich mir dieses Jahr ansehen und anhören möchte.
Wahrscheinlich wird aber doch alles anders kommen, als geplant und ich streune die Tage durch die Konferenz und später über die Reeperbahn und lasse mich einfach in dieser wunderschönen Stimmung treiben, wie auf einem Fluss aus Melodien; für ein paar Tage ist St. Pauli so, wie es sein soll 😉
A bunch of music journalists visited Hamburg in 2010 for a first impression on our magic district.
„So you think you’re cultured, arty and up for a great time? From World War bunker nightclubs, some of the strangest (funniest) shop/bar names, graffiti, football, art, The Beatles, sex shops and some of the friendliest people on the planet. You wont find many places quite like Hamburg and the organisers have definitely chosen the correct part of the world to host the Reeper Bahn Festival 2010.“
„Die ersten drei Spiele gehören noch zu Vorbereitung“, sagte Coach Blessin vorm FCSP Auftakt in der 1. Bundesliga.
Und in dem Sinne starten Willi und ich in die Podcast Vorbereitung mit einem späten Blick in die Glaskugel. Alles noch Teil der Vorbereitung – auf eine wegweisende Saison.
Diesmal popcasten wir in der Mittagspause im Garten und nicht aus der Taverne …. hört gerne rein – wo immer es gute Podcasts gibt.
Unsere No. 23, Benny Adrion, ist zu Gast im St. Pauli POP Podcast.
Wir unterhalten uns natürlich über die Rückkehr des eigenen „Kindes“, Viva con Agua, ans Millerntor als Wasser-Sponsor, Provider und Langfrist-Projekt.
Das Projekt, das aus dem Millerntor geboren wurde ist inzwischen erwachsen; bringt viel Erfahrung mit, von der auch die „Plattform“ FC St. Pauli lernen kann.
Shownotes: Benny Adrion St. Pauli x Viva con Agua Interview
Wir schnacken in der Villa Viva im Münzviertel, über:
Mein Aufstiegsspieltag begann früh am Sonntag Morgen an der Ostsee. Nach einer kurzen langen Bus und Bahnfahrt mit lauter vorfeudigen St. PaulianerInnen traf ich mich mit Markus um 1130 am Dammtor Bahnhof zu unserem kleinen, privaten Fanmarsch an das Millerntor.
Mit Willi, Toby und Dirk stellten wir uns in die zugige Ecke zwischen Nord und Gegengeraden und sangen und schnackten uns gemütlich ins Spiel …
„Die Nummer eins, die Nummer eins, die Nummer eins der Stadt sind wir“, intonierte Oke später beim ausgelassenen Feiern auf dem Rasen des Millerntor (Feierbiest scheint das neue Wort der Saison zu sein ;). Vorher jedoch war Singen, noch ein wenig bangen und Osnabrücker Konter überstehen angesagt. Für uns POPcaster als Erinnerung haben wir diesen Bonus aufgenommen … Hört live und unzensiert, welchen Quatsch wir uns auf der Tribüne erzählen, wenn auch ein historisches Spiel mal seine Längen hat 😉
Selten war ein Derby so einfach abzuhaken, selten waren die Boys in Brown so wehrlos gegen einen Gegner, der einfach mehr Körner ins Match warf. Eigentlich müsste man das Spiel also einfach abhaken können, denkste …
Ich hatte mich trotz Ticket dazu entschieden, nicht nach Mordor zu fahren, sondern mich mit M. und W. im Aalhaus verabredet, das mitten im Altonaer Holstenviertel nicht nur tolle Konzerte, eine fantastische Brotzeit und leckeres Bier, sondern auch draußen zwei Fernseher zu bieten hatte. Als ich ankam, so kurz nach 17:00 Uhr war die Hütte schon voll, der Zapfhahn glühte und das ganze Viertel versammelte sich gefühlt um die Eckkneipe herum. Erinnerungen an die magische WM 2006 kamen auf, lockeres Geplauder, fröhliches Fußballgucken – mit einer gesunden frühlingshaften Distanz – auch weil die Sicht auf die TV-Geräte der im Volkspark sehr ähnelte.